HPMC vs Gelatine-Kapseln: Eine Abwägung zwischen Gesundheit und Umweltschutz
In der Welt der Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente nehmen Kapseln oft eine zentrale Rolle in der Diskussion ein – nicht nur aufgrund ihrer Inhalte, sondern auch wegen der Materialien, aus denen sie hergestellt werden. Mit dem wachsenden Bewusstsein für ökologische und gesundheitliche Aspekte stehen zwei Hauptmaterialien immer wieder im Mittelpunkt: HPMC und Gelatine. Jedes dieser Materialien bietet spezifische Vorteile und wirft wichtige Fragen auf: Welche Kapseln sind besser für unsere Gesundheit und welche sind umweltfreundlicher?
Diese Fragen verdienen eine gründliche Untersuchung, denn die Antworten darauf sind entscheidend für unser tägliches Wohlbefinden und die ökologische Nachhaltigkeit. Wir laden Sie ein, uns auf eine detaillierte Erkundung der Welt der Kapselmaterialien zu begleiten. Ziel ist es, Ihnen die notwendigen Informationen zu liefern, damit Sie eine informierte Entscheidung treffen können.
Jetzt fragen sie sich als Verbraucher vielleicht, warum ist es uns so wichtig einen solchen Artikel zu verfassen, haben sie ein wichtiges Detail übersehen? Die Antwort ist ein klares Nein. Aber worum geht es dann?
Es geht um den Umweltschutz und natürlich auch um ihre Gesundheit.
In Anbetracht der Bedeutung dieser Themen, muss man sich fragen, warum es dann an umfassender Information fehlt. Zudem handelt es sich um Themen, die jeden von uns betreffen, und bei denen Transparenz und Aufklärung eine essentielle Bedeutung haben. Die Verantwortung hierfür liegt eindeutig bei den Herstellern. Diese sind und sollten verpflichtet sein, ihre Kunden umfassend aufzuklären und zu informieren. Das Hauptproblem dabei ist die Kluft zwischen den verschiedenen Phasen der Produktherstellung und letztendlich dem Handel, welche inzwischen groß geworden ist, dass die Kommunikation oft auf der Strecke bleibt. Dies ist der Grund, warum wir uns die Zeit nehmen, Sie als Kunden umfassend zu informieren.
Vegane Produkte sind unbestritten ein Kassenschlager. Mittlerweile nicht mehr nur im Lebensmittelsektor, sondern auch in der Kosmetik- und dem Pharma-Bereich. Vegan ist Trend. Dieser Trend entwickelte sich aus dem wachsenden Bewusstsein für Umwelt- und Tierschutz sowie den zunehmenden ethisch-moralischen Ansprüchen der Verbraucher. Die Menschen möchten unsere Welt ein kleines Stück besser machen und unsere Tiere wertschätzend und artgerecht behandeln – zu Recht.
Es gibt jedoch eine Kehrseite dieser Medaille: Vegan ist nicht gleichbedeutend mit ethisch unbedenklich. Wir haben nicht nur den Tieren, gegenüber einer Verantwortung, sondern schulden der gesamten Umwelt diese Rücksichtnahme. Oft bevorzugt man selbst jene Produkte, auf denen der Hinweis „vegan“ steht, ohne die ethische Bedenklichkeit zu hinterfragen. Bleibt also die Frage: Sind vegan hergestellte Produkte wirklich immer die bessere Wahl?
Die ersten modernen Gelatinekapseln wurden von François Achille Barnabé Mothes, ein französischer Apotheker, im Jahr 1833 erfunden. Er benötigte eine Methode, um bitter schmeckende Arzneien zu verbergen. Seine Innovation ermöglichte es, dass Wirkstoffe im Magen freigesetzt wurden, ohne dass der Patient den Geschmack direkt wahrnehmen musste. Einen weiteren wichtigen Beitrag wurde von dem amerikanischen Apotheker James Murdock geleistet, der 1847 die zweiteilige, sich überlappende Gelatinekapsel erfand. Diese erleichterte das Befüllen der Kapseln erheblich und verbesserte die Haltbarkeit und Transportfähigkeit der Medikamente. Murdocks Kapseln wurden schnell populär und sind bis heute in fast unveränderter Form in Gebrauch.
Für Verbraucher, die heute eine vegetarische Alternative bevorzugen, gibt es seit einiger Zeit eine Lösung: HPMC (Hydroxypropylmethylcellulose, E464). Dabei handelt es sich um einen Zusatzstoff, der aus Zellulose hergestellt und somit die Voraussetzung Vegan erfühlt.
Jetzt kommen wir zur wichtigsten Frage. Was ist Hydroxypropylmethylcellulose und wie wird sie hergestellt? HPMC ist eine modifizierte Form der natürlichen Cellulose, die nichtionisch und wasserlöslich ist. Sie hat die besondere Eigenschaft, bei Erwärmung zu gelieren und bei Abkühlung wieder zu verflüssigen, was sie besonders nützlich für Prozesse macht, die eine reversible Gelbildung erfordern.
Die Herstellung von HPMC erfolgt durch einen mehrstufigen chemischen Prozess, wobei hochreaktive, gesundheitsschädliche Substanzen, wie das flüchtige Propylenoxid, das als krebserregend gilt, oder Chlormethangas zum Einsatz kommen.
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In Bezug auf die Umweltauswirkungen bei der HPMC-Produktion gibt es weiter Aspekte zu beachten:
- Energie- und Wasserverbrauch: Bei der Verarbeitung von Cellulose zu HPMC werden Lösungsmittel und verschiedene chemische Prozesse eingesetzt, die enorm viel Energie und Wasser benötigen. Der umfangreiche Einsatz dieser Ressourcen führt zu erhöhtem CO2 Ausstoß und massiver Trinkwasservergiftung.
- Chemikalien und Abfall: Bei der Herstellung von HPMC kommen chemische Substanzen zum Einsatz, die eindeutig als umweltschädlich eingestufft werden, wenn sie nicht ordnungsgemäß behandelt oder entsorgt werden. Unsachgemäße Entsorgung führt zu Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft.
Im Vergleich werden Gelatinekapseln aus Gelatine hergestellt, die aus Kollagen gewonnen wird, und ist somit ein Tierisches Produkt. Bei der Verarbeitung ist es vergleichbar, wie noch unsere Großeltern die Gelatine für Marmeladen hergestellt haben. Dies geschieht durch das Kochen von tierischen Teilen, die reich an Kollagen sind.
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Im Vergleich zu HPMC-Kapseln, die vollständig synthetisch und vegetarisch sind, bieten Gelatinekapseln eine natürlichere, jedoch tierbasierte Alternative. Beide Kapselarten weisen spezifische Umweltbelastungen auf, die je nach den verwendeten Rohstoffquellen und Produktionsmethoden variieren können.
Wichtige Aspekte für die Wahl der Kapselart
Als Hersteller stehen wir vor der Entscheidung, welche Kapselart wir für unsere Produkte wählen. Ein entscheidender Faktor ist die Langzeitlagerung: Gelatinekapseln bieten eine deutlich bessere Sauerstoffbarriere im Vergleich zu HPMC-Kapseln. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Sauerstoff als freies Radikal Inhaltsstoffe schnell zersetzen kann, was deren Wirksamkeit beeinträchtigt. Bei HPMC-Kapseln müssen daher zusätzliche Antioxidantien hinzugefügt werden, um der Oxidation entgegenzuwirken. Dies beeinflusst sowohl die Gesamtkosten pro Kapsel als auch den Inhalt.
Gelatine bietet bei Weichkapseln weitere Vorteile. Durch die Wahl der Gelatine lässt sich der Freisetzungsort des Wirkstoffs im Körper gezielt beeinflussen. Dies ermöglicht eine schnelle Aufnahme von Wirkstoffen in den Blutkreislauf, wie bei Schmerzmitteln, oder eine gezielte Verzögerung der Freisetzung, um beispielsweise Probiotika vor der Magensäure zu schützen.
Nach Abwägung aller Faktoren haben wir uns für Gelatinekapseln entschieden. Diese sind nicht nur kostengünstiger im Einkauf, sondern verursachen auch deutlich weniger Umweltschäden bei der Produktion. Zudem müssen sie nicht mit chemischen Substanzen verarbeitet werden, um ein fertiges Produkt zu erhalten. Gelatinekapseln bieten zudem eine höhere Lebensdauer und Qualität, die wir unseren Kunden in Form von reinen Wirkstoffen und langanhaltender Qualität weitergeben können.
Verantwortung als Hersteller
Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Entscheidung ist die Verantwortung, die wir Ihnen als Mensch und Kunde gegenüber tragen. Gelatinekapseln werden vom menschlichen Körper vollständig verstoffwechselt, während HPMC-Kapseln nicht abgebaut werden und als inerte Substanz durch den Gastrointestinaltrakt gelangen. HPMC ist zudem wasserlöslich, kann im Magen-Darm-Trakt aufquellen und zu Verdauungsproblemen führen, besonders wenn mehrere Kapseln täglich eingenommen werden.
Fazit
Wir verstehen die Prioritäten und Wünsche der Verbraucher hinsichtlich der Zusammensetzung der Produkte und der verwendeten Ressourcen. Unser Qualitätsmanagement und Markenbewusstsein führen uns jedoch zurück zu den bewährten Gelatinekapseln. Wir glauben, dass mehr Offenheit über den Herstellungsprozess und die verwendeten Rohstoffe dem Endverbraucher helfen wird, eine informierte Entscheidung zu treffen. Sollten Sie weitere Fragen haben oder Anregungen benötigen, stehen wir Ihnen gerne für einen offenen Dialog zur Verfügung.